Lust auf eine neue Homepage? Aber bitte mit Pfiff!
Auszug aus dem VKD-Kurier Dezember 2012

[…] Als Highlight galt sicherlich die Präsentation von Martin Mehl, Geschäftsführer und Mitbegründer der Kreativ-Agentur Anders Björk mit Sitz in Lübeck. Er hielt einen Vortrag zum Thema „Webseite & Co. – wie viel Kreativität verträgt die Präsentation vom Beruf eines Konferenzdolmetschers?“. Für Anders Björk steht stets ein kreatives und inhaltlich stimmiges Konzept im Vordergrund und so heben sich seine Kunden mit durchaus pfiffigen Homepages von anderen Sites ab. Ist man sich im Klaren darüber, wen man als potentiellen Kunden ansprechen möchte, so sollte man sich von der auf 4 Prinzipien ruhenden Leitidee steuern lassen: Offenheit (wie persönlich möchte ich meine Homepage gestalten?), Nachhaltigkeit (wie informativ ist meine Homepage?), Tragfähigkeit (ist meine Homepage qualitativ hochwertig?) und Überraschungseffekt (wie unverwechselbar ist meine Homepage?). Folgt man dabei dem gängigen Trend und macht nur das, was andere machen, läuft man Gefahr in der Masse unterzugehen. Ist man hingegen zu extrovertiert, könnte man den Kunden abschrecken und für Missverständnisse sorgen. Es gilt also sich auf seinen Mehrwert und Neuigkeitswert zu konzentrieren und daraus eine kreative Idee abzuleiten. Das kann der Dolmetscher selber tun oder sich von Anders Björk, dem „Ideenjäger“, inspirieren lassen.

Die Werbeagentur mit kreativem Profil hat bereits mit vielen kleinen und großen Unternehmen zusammengearbeitet und die unterschiedlichsten Ideen entwickelt. Ein Handwerksunternehmen zu überzeugen den Blaumann abzustreifen und sich stattdessen sauber und weiß dem Kunden zu präsentieren, wirkt erstmals seltsam, aber irgendwie neu. Diesen Ansatz dann mit dem passenden Spruch „Weiß ist das neue Blau“ zu verbinden, hat sich für den Betrieb aber durchaus ausgezahlt.

Die zweite Maxime einer erfolgreichen Webseite ist die Auffindbarkeit. Aber auch im Google-Dschungel weiß sich Anders Björk zu behaupten. Geben Sie doch einfach mal Kreativität und Werbung ein, und sie werden sehen. Man muss also gefunden werden. Dies schafft man beispielsweise durch Adwords. Auch die Vernetzung ist ein zentraler Faktor. Kann ich mich über andere Webseiten verlinken lassen? Stehe ich in relevanten Verzeichnissen? Helfen soziale Netzwerke? All das steigert das Ranking. Ich kann Anzeigen schalten, Newsletter schreiben, als Sponsor auftreten oder durch Publikationen im Netz auf der Ranking-Liste nach oben klettern. Hierbei empfiehlt es sich aber auf alle Fälle zum Profi zu gehen, denn wer einmal beim Foulspiel von Google erwischt wird, fällt nach unten, und es wird sehr schwer diesen Rückschritt wieder wett zu machen. Zu guter Letzt wirkt die gute, alte Empfehlung noch als Ergänzung zur Homepage. Wer sich bei Kunde und Kollege einen Namen macht, wird weiter empfohlen. Visitenkarten und andere Werbeartikel, wie Kugelschreiber o.ä. sind ein schöner Rahmen. Natürlich muss die Kontaktaufnahme einfach und schnell gehen. Auch mit einem gut durchdachten Text kann mal viel erreichen. Sind die wichtigen Keywords in URL-Adresse, Überschrift und Text zu finden? Wie ist das Verhältnis von Textmenge zu Keywords? Mit etwas Mühe bei der Textgestaltung kann auch der Dolmetscher Erfolge erzielen.

Es liegt natürlich an uns zu entscheiden, ob wir uns ähnlich kreativ wie der Steuerberater Oberkörperfrei und Schwimmbrille tragend aufstellen wollen, weil er sich mit einem Kopfsprung in das Haifischbecken der Steuergesetzgebung wagt, oder eine doch eher etwas konventionellere Internetpräsenz vorziehen. […]

Von Monika Ott

AIIC Internationaler Verband der Konferenzdolmetscher  Verband der Konferenzdolmetscher (VKD) im BDÜ e.V.

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